Jahr der Barmherzigkeit – Heiliges Jahr 2015–2016CaritasLiebe sei Tat – Was die Welt wärmer macht
Jahr der Barmherzigkeit – 2015–2016Sakrament der Versöhnung
langmütig, reich an Huld und Treue.
Ex 34,6
Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!
Mk 2,5
Jahr der Barmherzigkeit – 2015–2016Gottes Wesensmerkmal
Thomas von Aquin, Summa Theologiae II-II, q. 30, a. 4.
Jahr der Barmherzigkeit – Heiliges Jahr 2015–2016 Abbild Gottes
Jahr der Barmherzigkeit – Heiliges Jahr 2015–2016 Abbild Gottes
Die wahre Kraft
Auch die moderne Gesellschaft kommt nicht ohne Barmherzigkeit aus. Obwohl ein „soziale Netz“ die größte Not auffängt, fallen immer wieder Menschen durch die Maschen. Doch ohne Barmherzigkeit geht das Motiv für eine menschenwürdige Sozialgesetzgebung verloren. Barmherzigkeit ist der „Quellgrund der Gerechtigkeit“, heißt es in einem Dokument des Zentralkomitees der Katholiken. Denn „Gottes Liebe und Erbarmen ist stärker als Gerechtigkeit, die auf Gegenseitigkeit baut“.
Jahr der Barmherzigkeit – Heiliges Jahr 2015–2016Die leiblichen Werke der Barmherzigkeit
• Die Hungrigen speisen.
• Den Durstigen zu trinken geben.
• Die Nackten bekleiden.
• Die Fremden beherbergen.
• Die Kranken pflegen.
• Die Gefangenen besuchen
• Die Toten in Würde bestatten.
Jahr der Barmherzigkeit – 2015–2016… das habt ihr mir getan
Mt 25,34–46
Jahr der Barmherzigkeit – Heiliges Jahr 2015–2016Tafel statt Tonne
Jahr der Barmherzigkeit – Heiliges Jahr 2015–2016 Die Frau Doktor der Armen Im Kampf gegen die „Krankheit Obdachlosigkeit“
Jahr der Barmherzigkeit – Heiliges Jahr 2015–2016 Die Frau Doktor der Armen Im Kampf gegen die „Krankheit Obdachlosigkeit“
Ein Gesundheitszentrum für Wohnungslose in Berlin
Jenny De la Torre, in Peru aufgewachsen, geht schon früh mit offenen Augen durch das Leben. Als Kind fällt ihr auf, dass viele Menschen keinen Arzt aufsuchen, obwohl sie krank sind. Sie fragt nach: „Wie kann das sein?“ – „Zu arm, kein Geld, um einen Doktor und Medikamente zu bezahlen“, erhält sie als Antwort.
Damit will sie sich nicht abfinden. „Das darf nicht sein“, denkt Jenny De la Torre damals, und so denkt sie bis heute: „Wenn Menschen krank sind, müssen sie zu einem Arzt gehen können.“ Sie erinnert sich noch genau daran, wie sie in der Kindheit beschließt: „Wenn ich groß bin, werde ich einmal Ärztin und die Armen werde ich kostenlos behandeln.“
Dieser Wunsch bleibt nicht ohne Folgen: Nach dem Medizinstudium, zunächst im peruanischen Ica und später mithilfe eines Stipendiums in Leipzig, macht sie an der Berliner Charité den Facharzt als Kinderchirurgin. Ihren Traum, Ärztin zu werden und dann für die Armen da zu sein, verliert Jenny De la Torre dabei niemals aus den Augen.
Beharrlich folgt sie ihrem Ziel aus Kindheitstagen. 21 Jahre ist es jetzt her, seit sie angefangen hat, Wohnungslose am Berliner Ostbahnhof zu behandeln. Die ersten vier Jahre arbeitet sie in einem kleinen Kellerraum und wird zur „Ärztin der Armen“ der Hauptstadt und „Frau Doktor der Obdachlosen“.
Ihr engagierter Einsatz bleibt nicht verborgen: 2002 gründet Jenny De la Torre eine eigene Stiftung mit dem Charity-Preisgeld der ihr verliehenen „Goldenen Henne“. Vier Jahre später eröffnet sie ein Gesundheitszentrum für Wohnungslose – mitten in Berlin, nicht weit von der Friedrichstraße.
Schwerpunkt ist die medizinische Versorgung: vom Internisten, Dermatologen bis zum Orthopäden, Augenarzt und Zahnarzt reicht das Spektrum. Rund 3500 Patienten führt die Obdachlosenärztin derzeit in ihrer Praxis-Kartei, und es werden immer mehr. Allein im vergangenen Jahr kamen 920 Neupatienten hinzu, 2009 waren es noch 250.
Die Patientenschaft ist vielschichtig: junge Menschen und ein zunehmend wachsender Anteil von Alten, hauptsächlich Männer, aber auch Frauen, aus Berlin, dem Umland, oder aus Osteuropa, mit Hochschulabschluss oder ohne, Armutsflüchtlinge, sogar ehemalige Ingenieure, Lehrer, Ärzte und Architekten gehören zu ihren Patienten.
Die typischen „Krankheiten der Straße“ sind vor allem Hautkrankheiten, erklärt Jenny De la Torre: „Parasiten, Läuse, Krätze, offene Wunden und viele Infektionskrankheiten haben mit dem Leben auf der Straße zu tun: mit dem Stress, der mangelnden Ernährung und Hygiene, den Suchtproblemen und der Gewalt.“
Das Gesundheitszentrum bietet auch eine Kleiderkammer, eine Speisenversorgung sowie juristische, soziale und psychologische Beratungsangebote. „Wir versuchen, den gesamten Menschen im Blick zu behalten“, betont Jenny De la Torre. „Nur eine Wunde zu behandeln, reicht meistens nicht.“ Die „Krankheit Obdachlosigkeit“, deren gesellschaftliche Ursachen und die damit verbundenen sozialen Probleme wird sie als Ärztin zwar nicht heilen. Das ist Jenny De la Torre bewusst. „Aber, ich gebe mein Bestes“, gibt sie sich kämpferisch.
Auch nach über zwei Jahrzehnten Tätigkeit als Obdachlosenärztin hat sie nichts von ihrer Leidenschaft und ihrer außergewöhnlichen Auffassung des hippokratischen Ärzte-Eides eingebüßt. „Jeder Einzelne, der Hilfe braucht, zählt für mich“, sagt sie, „und jeder Einzelne, dem wir helfen können, gibt mir neue Kraft und Hoffnung.“
Neun Festangestellte und 22 ehrenamtliche Mitarbeiter hat Jenny De la Torre mittlerweile an ihrer Seite. Zehn sind ausgebildete Mediziner, sogar ein ehemaliger Chefarzt ist dabei. Natürlich hat auch sie Patienten, die direkt nach „Frau Doktor De la Torre“ fragen und am liebsten nur zu ihr in die Behandlung wollen, verrät die Obdachlosenärztin. „Eine Chefarztbehandlung aber gibt es nicht“, sagt sie und muss schmunzeln.
CS, Katholische SonntagsZeitung/Neue Bildpost
Jahr der Barmherzigkeit – 2015–2016Die geistlichen Werke der Barmherzigkeit
• Die Unwissenden lehren.
• Den Zweiflern raten.
• Die Trauernden trösten.
• Die Sünder zur Umkehr ermutigen.
• Denen, die uns beleidigen, verzeihen.
• Die Lästigen ertragen.
• Für alle Menschen beten.
Impressum
Gesellschafter: Diözese Augsburg (100 %)
Geschäftsführer: Johann Buchart
Henisiusstraße 1, 86152 Augsburg
Postfach 11 19 20, 86044 Augsburg
Telefon: 0821/50242-0 (Zentrale)
Telefax: 0821/50242-41
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HRB 6161, Amtsgericht Augsburg
Ust.IdNr. DE127510854
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Beitrag „Die Frau Doktor der Armen“: Katholische SonntagsZeitung/Neue Bildpost
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